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Mittwoch, 11. Februar 2009
Forum für einfache Gemeinde in Fulda Okt. 2008

Das zweite Forum für einfache Gemeinde in Fulda stand unter dem Motto Gemeinschaft sowie Gaben und Dienste. 29 Erwachsene, zum Teil mit Kindern, fanden an dem Wochenende zusammen.
Das gemeinsame Wochenende begann am Freitagabend wieder damit, dass sich jeder vorgestellt hat und ein wenig über sich und seine Geschichte mit einfachen Gemeinden berichtete. Es wurde deutlich wie unterschiedlich jeder Einzelne dazu gekommen ist nun einfache Gemeinde lebt. Auch nach dem offiziellen Teil standen und saßen viele noch lange zusammen und tauschten sich aus.
Der Samstagvormittag und –abend drehte sich um die fünf Dienstgaben aus Epheser 4:11ff. Es wurde erläutert dass sie eine wichtige Rolle unter einfache Gemeinden einnehmen sollten. Durch die Unterschiedlichkeit dieser Dienstgaben können einfache Gemeinden breite Unterstützung erhalten und "zur vollen Mannesreife" geführt werden, wie es der Bibeltext sagt. Während am Vormittag ein Impuls zum Thema durch Friedrich Riechers mit anschließendem Austausch gegeben wurde, stellten sich am Abend fünf unterschiedliche Dienste vor, die bereits unter den einfachen Gemeinden in Deutschland vorhanden sind, ohne dass diese den fünf Dienstgaben zugeordnet wurden.
Der Samstagnachmittag stand zum einen der Gemeinschaft und Kontaktpflege untereinander zur Verfügung. Parallel dazu traf sich eine Gruppe zu einem Austausch über "Gemeinschaft und Wachstum in den Hausgemeinden".
Am Sonntagmorgen wurde das Frühstück durch das gemeinsame Gedächtnismahl eingerahmt. Zu Beginn wurde das Brot gebrochen und mit dem gemeinsamen trinken des Weins / Traubensaft wurde es abgeschlossen. Danach fand man sich zu einem Gottesdienst zusammen. In diesem Gottesdienst beschäftigten sich die Anwesenden in einer "interaktiven Predigt" unter der Leitung von Charly Lücker mit der Frage: "Einfache Gemeinde – wie geht das?" Eine "interaktive Predigt" hat die grobe Struktur einer Predigt, mit Thema, Zwischenziele und Abschluss, wird aber im gemeinsamen Gespräch miteinander erarbeitet und nicht einfach vorgetragen.

Charly

Der Termin für das nächste Forum einfache Gemeinde ein 2009 wurde auch schon bekannt gegeben: Fr. 16. – So. 18. Oktober 2009

Kommentar von Charly auf 22. Oktober 2008 bei 13:58pm: Als ich am Freitag in Fulda ankam erlebte ich Gottes Bewahrung und Fürsorge. Noch auf der Autobahn bemerkte ich, dass beim Bremsen Metall auf Metall kratzte. Wie sich herausstellte hatte sich ein Bremsbelag komplett abgelöst und nur noch der Metallträger war vorhanden, der nun auf der Bremsscheibe kratzte. Es war Freitag, nach 16:30 Uhr, welche Werkstatt hat da noch auf? Und hat diese Werkstatt dann auch noch die nötigen Ersatzteile? Ich fragte in Fulda an einer Tankstelle nach und wurde auf eine kleine Werkstatt junger Männer, türkischer Abstammung, direkt gegenüber verweisen. Dort fragte ich nach und tatsächlich war noch Jemand da und nicht nur das, auch sein Ersatzteilezulieferer hatte auch noch auf und - jetzt kommt es - hatte sogar die Bremsscheiben und Beläge vorrätig - was nach seinem Bekunden nicht gerade selbstverständlich war. Tja, innerhalb von einer Stunde war mein Auto repariert. Während der Reparatur ergab sich ein Gespräch mit dem jungen türkischen mann über den Grund meines Besuchs in Fulda: Das Forum einfache Gemeinde. Das machte ihn neugierig.
Nun, das hätte auch ganz anders ausgehen können. Gott bewahrte mich darin, dass der Bremsbelag nicht schon früher abgefallen ist und darin, dass ohne Probleme der Wagen sofort repariert werden konnte. SEINE Bewahrung geht noch weiter: Ich habe das in der Werkstatt reklamiert, wo mir die Scheiben und Beläge letztes Jahr eingebaut wurden - und ich bekomme nun die Kosten ersetzt!

Es gibt hier mp3-downloads vom Forum 08

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Montag, 9. Juni 2008
Bericht vom 1. Hauskirchentag Rheinland- Pfalz am 19.4.2008

„Gottes Gemeinde endet nicht an Kirchenmauern“. Das war zwar nicht unbedingt das Motto von diesem Tag, eher eine Erkenntnis oder besser noch Bestätigung dessen, was wohl alle Teilnehmer auf ihren Herzen hatten.
Allein die Tatsache dass der regionale 1. rheinland-pfälzische Hauskirchentag eher überregional ausfiel zeigt die Grenzenlosigkeit der Gemeinde Christi.
Die Geschwister nahmen zum Teil weite Anreisen auf sich, um die Hauskirchen/ Gemeinden die man zum Teil aus dem Internet oder auch noch gar nicht kannte, kennen zu lernen.
So kamen sie aus Viersen, Essen , Schönborn, Bad Breisig, Speyer, Vollmersweiler in der Südpfalz, Frankfurt, Karlsruhe, Lauterecken, Homburg, Kusel, Wattenheim, Kaiserslautern, Gau-Bickelheim, Horbach und Linden und umliegende Dörfer. Vertreten waren Abordnungen von Hausgemeinden oder auch Einzelpersonen, Geschwister die schon Schritte in Richtung Hauskirchen gegangen sind oder solche die sich einfach mal Gedanken darüber machen, oder wie wir hier auch schon mal sagen „ damit schwanger gehen“.

Mit einer kurzen Betrachtung aus Eph.1,15 „Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, …“
haben wir unser Treffen gemeinsam begonnen.

Nach einem ersten Kennenlernen der einzelnen Gruppierungen oder Personen war schnell klar: Die Sehnsucht nach Beziehungen innerhalb der Gemeinden führt uns in die Häuser zurück. Diese Sehnsucht kann so stark sein, dass man für die gemeinsamen Treffen mit
Gleichgesinnten gerne mal 100 km Autobahnstrecke auf sich nimmt, um einmal im Monat ein Gemeinschaftswochenende miteinander verbringen zu können. Das geht mit ein oder zwei Übernachtungen einher. Viel Zeit wird beim Essen und Zubereiten des Essens, mit den Kindern, im Lobpreis, im Gebet und Betrachten des Wortes oder im Austausch des „Alltäglichen“ verbracht.
Andere treffen sich auf halben Weg ca. 50 km (Viersen -Essen) bei Mc Donald, um ihre Herzen eins zu machen, und um auf kleinstem Raum am Zweiertisch Gemeinde zu sein und Gemeinschaft zu haben. Geplant ist in Viersen Hauskirchentreffen in einer Kneipe zu
machen.
In der Pfalz trifft man sich seit einigen Jahren in mehreren Häusern. Unter dem Motto: Haustür auf, Kühlschrank auf, Jesus ist schon da, wird verschiedentlich gefrühstückt oder gemeinsam zu Mittag gegessen. Je nach dem was anliegt. Jeder bringt etwas mit:
Brötchen, Erdbeeren, Saft, ein „ Wort zum Sonntag“, ein Lied, einen Psalm, eine Predigt. Einmal im Monat ist Gesamt- Hauskirchentreffen im Hause Richers, und einmal im Monat Mitarbeitertreffen. So sind hier alle Häuser autark und dennoch mit den anderen verbunden.

Die Hauskirchengemeinschaft in Linden und Umgebung war Gastgeber an diesem Tag. Die Hauseltern Brigitte und Friedrich Richers stellten hierzu, zur Freude aller, ihre
entsprechend großen Räumlichkeiten zur Verfügung. Und den Geschwistern hier war es eine Freude, die Ausrichtung zu übernehmen. Gekocht hat Hubertus aus Vollmersweiler. Die Kinder wurden von Meggi, Martina und Harald betreut. Die Kuchen kamen von fleißigen „Hausfrauen“ und den Abwasch übernahmen die „alten Hasen“. Mit einem lustigen Anspiel von Birgit und Martina im Fitness – Studio, wurde eine Brücke zur Bedeutung der Hausgemeinden gebaut, und gleich einige Leute daraus „ vorgestellt“.
Miteinander verbunden u sein, miteinander vernetzt zu sein, ist ein Anliegen aller teilnehmenden Geschwister. Das Treffen in Linden, vorausgegangene Treffen an anderen Orten und weitere Treffen in der Zukunft, sind wichtig und wertvoll. Sie sind mutmachend und stärkend. Eine Bestätigung für uns, obwohl uns etliche Kilometer voneinander trennen, zu erkennen, dass wir gemeinsam auf dem Weg mit Jesus sind.

Hier einige Statements und Eindrücke von Teilnehmern:

• „Gottes Gemeinde endet nicht an Kirchenzäunen“
• „Die Sehnsucht nach Beziehung innerhalb der Gemeinden führt uns in die Häuser zurück“
• „Wichtig ist die Vernetzung von Hauskirchen“
• der Aspekt „geistliche Elternschaft“, wer das erlebt, gibt das gerne weiter. Hauskirche ist ein idealer Raum dafür
• spürbar, der „ Geist schenkt Einheit“
• das Wort: „... nicht durch Macht und Kraft, sondern durch seinen Geist“
• „... gute Gemeinschaft, warmherziger und herzlicher Empfang“
• das Lied „...wenn das Herz der Väter sich zu den Söhnen neigt“ berührte verschiedene Herzen
• praktische Tipps zur Kinderarbeit
• Kritik – kein persönliches Kennen lernen, aber Atmosphäre gut
• Empfindung: Entspannend- Zuversicht - Zugehörigkeit
• ich weiß noch nicht wo es lang geht. Ich empfinde, dass es „einfach“ sein soll.
• Angebot von Richers die Räumlichkeiten zu nutzen
• praktischer Rat zum Thema „Wie gehe ich mit Klinsch mit dem „geistlichen Vater“ um.
1. Mit Papa reden, wenn das nicht fruchtet
2. Beten mit Geschwistern und abwarten wen Gott verändert
• Hauskirche ist so toll, das muss der breiten Masse zugänglich gemacht werden!

Na, denn mal los!

Es grüßt Euch alle Susann

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Montag, 28. April 2008
6. Hauskirchentag in Bochum mit Duane Harder

Anders als beim letzten HKT waren wir am 29.03 im CVJM- Haus eher in kleinerer Runde zusammengekommen. Außer den Vertretern der Hausgemeinden aus dem Netzwerk im Ruhrgebiet/Niederrhein waren nur eine handvoll Leute aus der weiteren Umgebung anwesend.

Allerdings passte das gut zur Thematik, die Duane im Seminarstil wiedergab. Es ging um unsere Beziehungen in den Hausgemeinden, um Konflikte und um gute Konfliktlösungen untereinander. Wir bekamen wirklich fundierte Informationen anhand praktischer Beispiele geliefert, wie wir unser Zusammenleben besser und gesegneter gestalten können.

Zwei „herausragende Spitzen“ sind in meiner Erinnerung noch stark präsent. Die erste betrifft unser Beziehungsmodell und die Frage, ob wir bereit sind, auf das „Profitieren“ zu verzichten und statt dessen in erster Linie uns auf das „Investieren“ in andere zu konzentrieren. Das ist echt biblisch und bringt den Jüngerschaftsgedanken in den Vordergrund. Die zweite Spitze betraf die Frage nach der Heilung der Gläubigen. Duane stellte heraus, dass eine der charismatischen Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte die übertriebene Suche vieler Christen nach totaler Heilung ist. Dem setzte er entgegen, dass wir bereit sein müssen Schmerzen und Verwundungen, falls nötig, langfristig in einem Dienst für den Nächsten zu tragen, wenn wir die Erneuerung Einzelner und die Wiederherstellung unser Beziehungen erleben wollen.

Insgesamt gab es an diesem Tag viel Raum zum Gespräch und da die Gruppe überschaubar war konnte man leicht mit dem Großteil der Leute in eine Unterhaltung kommen. Ich persönlich war sehr zufrieden mit diesem etwas anderen Hauskirchentag.

Richard Schutty

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Freitag, 8. Juni 2007
Mein Weg zur (mit der) Hausgemeinde

von Richard Schutty

Als langjähriger Christ habe ich natürlich gewichtige Gründe, warum ich „die Gemeinde, wie wir sie kennen“ verlassen habe, um mich einer Hausgemeinde anzuschließen. Wie es dazu kam und was mich daran so begeistert, will ich in dieser Geschichte erzählen.

Ich bin seit 1975 ein Nachfolger Jesu, ich bin außerdem verheiratet und habe vier erwachsene Kinder und lebe in Essen. Über einen katholischen Hauskreis bekam ich als junger Mensch Kontakt zur Baptistengemeinde und war dort etwa 14 Jahre aktives Mitglied, zuerst in Bayern und später im Ruhrgebiet. Im Jahr 1989 kam ich, angestoßen durch eine Jüngerschaftsschule bei Jugend mit einer Mission, in einen starken Veränderungsprozess. Das führte schließlich dazu, dass ich mich einer neuen, charismatischen Gemeinde in einer anderen Stadt anschloss und in dieser die darauffolgenden 9 Jahre verbrachte. Die dortige Leiterschaft beauftragte mich 1995 an meinem Wohnort Essen eine „Tochtergemeinde“ zu gründen.
Nach etwa drei Jahren pastoraler Leitung der Gemeinde sah ich mich von Gott geführt und von der Gemeinde bestätigt, den Dienst, T.A.U.B.E. e.V. (TAUBE- Lebensdienst) zu beginnen. Doch dann wollte ich schon 1998 wegen aufkommender Konflikte und privater Probleme die pastorale Leitung der Gemeinde an einen der Ältesten abgeben. Meine Frau und orientierten uns anders, wir waren uns gewiss, dass Gott für uns etwas Neues vorbereitet hatte. Nach einem Jahr sogenannter „Gemeindelosigkeit“ wählten wir schließlich eine kleine evangelikale und anticharismatische Gemeinde als neuen Platz für uns. Dort konzentrierten wir uns mehr auf unsere „übergemeindliche Tätigkeit“ und hatten unseren Blick von der Gemeindearbeit abgewandt.
Aber schon im Jahre 2000 stellte uns Gott durch einen Propheten eine entscheidende Frage: „Warum wollt ihr keine Gemeinde sein.“ Mit dieser Frage konnten wir zunächst gar nichts anfangen und legten sie erst einmal zur Seite - eigentlich waren wir froh, den Gemeindestress hinter uns zu haben. Wir hatten keine Ahnung, dass mit der Frage Gottes ein neues Abenteuer für uns beginnen sollte. Ein Jahr später, wieder durch einen Propheten, redete Gott deutlicher: "Der Herr nimmt dir einen Plan aus der Hand und reicht dir einen neuen Plan, mit den Worten: ‚Ich will dir neue Vorlagen geben, nach denen du bauen sollst’“. Das klang in unseren Ohren schon deutlicher und wir waren gespannt, was das konkret bedeuten sollte. Bald folgte eine Reise in die Türkei. „Auf den Spuren des Apostel Paulus“ lernten wir die Sieben Sendschreibengemeinden kennen und waren begeistert. Ich beschloss, für unsere kleine evangelikale Gemeinde, einen Reisebericht mit Dias zusammenzustellen. Natürlich wollte ich auch genug historische Belege und biblische Zusammenhänge über die Gemeinde der ersten Jahrhunderte aufzeigen, doch dazu erschien mir das vorhandene Material zu wenig. So machte ich mich auf, um in der Stadtbücherei und im Internet noch mehr Informationen zu für meinen Vortrag zu besorgen. Als ich meine Recherche begann, war es, als ob ich von einem Virus infiziert wurde, der mich nicht mehr los lies und ich grub mich immer tiefer in die Geschichte der frühen Gemeinde ein. Etwa ein Jahr lang trug ich unermüdlich eine Menge Informationen zusammen und nutze die Zeit der Nachtwache in einer Betreuungstätigkeit, um das Material zu einem Buch zusammenzustellen. Aus meinen Nachforschungen wurde mir deutlich, dass sich die christlichen Gemeinden damals überwiegend in Privathäusern und an geheimen Orten versammelten und dass erst im dritten Jahrhundert institutionelle Strukturen und große Kirchengebäude auftauchten. Ich versuchte diese Entwicklung in meinem Buch zu verdeutlichen.
In dieser Zeit wurde ich von einem Bekannten zu einer bestehenden Hausgemeinde in einer Nachbarstadt eingeladen. Als ich diese „andere Gemeindeatmosphäre“ auf mich wirken ließ, wusste ich, das ist es, was Gott mit den „neuen Vorlagen“ meinte. Von da an hielten wir uns regelmäßig zu den Treffen dieser für uns „etwas anderen Gemeinde“. Nach einem halben Jahr verspürten wir den Drang, dasselbe in unserer Stadt, in unserer Wohnung zu beginnen. Ohne das zu wissen kam ein uns bekanntes Ehepaar auf uns zu und sagte: „Wenn ihr in Essen eine Hausgemeinde beginnen wollt, dann möchten wir dabei sein. Das gab uns den Startschuss und ehe wir uns versahen, waren wir 6 Personen. Anfangs gab es eine Fluktuation, Leute kamen und gingen, bis ein fester Kern zurückblieb. Im ersten Jahr begannen wir mit der Frage, die Gott uns anfangs gestellt hatte und formulierten sie für uns folgendermaßen um: „Wollt ihr Gemeinde sein?“
Da alle diese Frage bejahten, trugen wir innerhalb eines halben Jahres alle uns bekannten biblischen Informationen und eigenen Erkenntnisse zusammen, um zu definieren, was zu einer Gemeinde gehört. Am Ende schlossen wir einen gemeinsamen Bund: wir alle wollten konsequent Gemeinde sein. Gestärkt durch diese interessante Startphase verdoppelten wir uns innerhalb von zwei Jahren, doch dann stagnierte das quantitative Wachstum, trotz vieler Bemühungen. Längere Zeit fanden wir keinen Konsens und sahen auch keine gemeinsame Linie mehr, wie Gott uns führen wollte. Ein heftiges Konfliktgespräch in der versammelten Hausgemeinde brachte uns dann den nächsten Schritt, mit dem alle Teilnehmer einverstanden sein konnten. Wir sahen es als richtig an, die Gemeinde in drei Minigemeinden mit verschiedenen Treffen aufzuteilen Es war für alle eine schwere Entscheidung, doch wir gingen mutig voran und gaben uns einander frei. Danach geschah eine interessante Entwicklung, bei der die persönlichen Beziehungen immer stärker wurden – es war ein Wachstum in die Tiefe. Die Kontakte aller brachen nicht ab, sondern weiteten sich auf spontane „private Treffen“ untereinander aus.
Ein wichtiges Ereignis für alle ist heute der monatliche Hausgottesdienst in unserer Wohnung, wo wir alle zusammenkommen und fast den ganzen Sonntag miteinander verbringen. Es beginnt mit dem morgendlichen Kaffeetrinken, geht dann über in den Gottesdienst, der vom Ablauf immer anders ist und endet dann mit dem Kaffetrinken am Nachmittag und oft mit einem Spaziergang.

Im Rückblick erkenne ich, wie Gott uns über die anfängliche Frage in seinen Plan mit Gemeinde hineingenommen hatte. Er hatte uns wirklich den eignen Plan aus der Hand genommen und baute, wie er es wollte. Und dabei wurde uns bewusst, dass „Seine Gedanken höher sind als unsere und Seine Wege anders sind als unsere“. Nicht wir, sondern Gott selbst baut seine Gemeinde und er tut es so, wie er es für richtig hält. Unsere eigenen Ambitionen und unsere Versuche das Gemeindeleben nach bestimmten Vorstellungen zu organisieren musste in den vergangenen Jahren zerbrechen – Gott forderte uns auf, alles in Seine Hände zu legen. Wir sind gespannt wie es nun weitergeht und wir sind zuversichtlich, weil es Seine Gemeinde, Sein Werk ist und wir sind bereit, uns von Ihm gebrauchen zu lassen.
Jesus selbst sagte: „Und auf diesem Felsen (Jesus) will ich meine Gemeinde bauen und des Hades Pforten werden sie nicht überwinden.“ (Mt. 16,18)

ein Beitrag von Richard Schutty, Hausgemeinde Dinnendahlstr. in Essen, 8.6.07

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Freitag, 16. März 2007
Vorlauf statt Programm

von John White (DAWN North Amerika)

Vor einigen Jahren habe ich (John) eine Serie von Artikeln über das Konzept des „Vorlaufs“ geschrieben. Es ist so grundlegend, dass ich es in den nächsten Wochen noch mal bringen will.
Da immer mehr christliche Leiter die Hauskirche entdecken, wird die Versuchung immer größer, die übliche programmorientierte Methode einfach vom Kirchengebäude in das private Haus zu verlagern.
Was „tut“ eigentlich eine Hauskirche, wenn sie sich trifft? Einige haben die Frage so beantwortet, indem sie einfach zum Programm der traditionellen und institutionalisierten Kirche zurückgekehrt sind. Da gibt es einen bestimmten Gottesdienstablauf: Begrüßung, Anfang, Gebet, Zeit zum singen (Lobpreis), vielleicht einige persönliche Mitteilungen oder Bekanntmachungen, die Predigt, Schlussgebet oder Segen etc. Ist es nicht das, was man tun soll, wenn man eine Gemeinde hat? Woche für Woche immer das gleiche Programm?
Mit diesem Modell wird die Hausgemeinde zu einer Miniversion von dem, was jeden Sonntagmorgen überall im ganzen Land in unseren Kirchengebäuden geschieht.

Als Gegensatz zur „programmorientierten Gemeinde “ möchte ich die „vorlauforientierte Gemeinde“ vorschlagen. Das Wort „Vorlauf“ bezieht sich auf „das, was vorher geht oder geschieht“. Das Wort beschreibt einen wichtigen Aspekt des Charakter Gottes. Er ist vorlaufend. Das meint, dass er immer schon vorher an der Arbeit ist, bevor wir in Aktion treten. Er ist immer initiativ tätig, in unserem Leben und in unserer Gemeinde.
Vorlauf wird meist gemeinschaftlich in Bezug auf Gnade angewendet. „Als wir noch Sünder waren starb Jesus für uns“ (Römer 5,8). Noch bevor wir über Gott nachgedacht haben, und noch in Sünde verloren waren, ergriff Er schon die Initiative und gab sein Leben für uns. Bevor wir uns Gott zuwandten, war er uns schon zugewandt.

Was ist dabei unser Teil? Zu sehen, was er tut und darauf zu reagieren. Er ist der Agierende, wir sind die Reagierenden. Wie wir Gemeinde leben, muss immer auf der Grundlage dessen aufgebaut sein, wie Gott ist. Die Frage ist, was bedeutet das für unseren Dienst im Allgemeinen und besonders für unsere Hausgemeindetreffen?

Das “Vorlaufmodell” der Gemeinde wird schon im Alten Testament sichtbar.

Wann immer sich die Wolke über dem Zelt der Begegnung unter dem Volk Israel in der Wüste erhob, stand das ganze Volk auf und erhob sich, um weiterzuziehen; und wenn die Wolke sich niederließ, war es Zeit für die Israeliten, ihre Zelte wieder aufzubauen. Auf den Befehl des Herrn setzte das Volk sich in Bewegung und auf Seinen Befehl ließ es sich wieder nieder. Egal, ob die Wolke zwei Tage oder einen Monat über dem Zelt stehen blieb, sie mussten solange bleiben und durften sich nicht in Bewegung setzen. (2.Mos.9,17;18,22)
Die Wolke war die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes (siehe Mt.17,5). Das Zelt ist das Zelt der Begegnung, der Platz, um den die Menschen versammelt waren, um Gott zu treffen. (Denken wir an 1.Kor.14,26: „Wenn ihr zusammenkommt…“ oder „wenn ihr euch versammelt…“) Gott, hier durch die Wolke repräsentiert, ist immer der, der sich zuerst in Bewegung setzt. Er ist immer der Initiator. Er ist immer vorher aktiv. Er ist immer „vorlaufend“. Und Gottes Kinder sollen immer die Reagierenden sein. Ihre Tätigkeitsbeschreibung ist einfach: „ACHTE AUF DIE WOLKE. Wenn sie sich bewegt, dann setze dich auch in Bewegung. Wenn sie sich nicht bewegt, dann bewege dich auch nicht. Egal, wie lange es dauert, zwei Tage, einen Monat oder ein Jahr.“ Für manche unter uns ist es schwerer zu lernen sich nicht zu bewegen, als zu lernen, wie man sich bewegt.
Das klingt sehr unamerikanisch, oder? Unsere Kultur sagt doch: „Sei vorher aktiv! Sitze nicht einfach herum, tu etwas! Mach schon!“ Und diese Kultur spiegelt sich in der Gemeinde wider. Die Werte der Bibel sind anders: „Achte auf die Wolke und tu, was sie tut.“ Gott ist eben Gott und nicht wir. Es ist Seine Gemeinde, nicht unsere (Mt.16,18). Er baut sie, nicht wir (obwohl er uns manchmal helfen lässt).
Die Kirche, die Gott wiederherstellt ist mehr als die Kirche, die sich zu Hause trifft. Es ist eine Kirche, die aus Menschen besteht, die gelernt haben „DIE WOLKE ZU BEOBACHTEN“ und wissen, wie man richtig darauf reagiert. Denke über die Wolke nach.

Das „Vorlaufkonzept“ war die Grundlage des Dienstes Jesu.

Jesus sagte:
“ Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise.“. (Joh.5,19)
„…und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.“ (Joh.8,28)
„Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll“ (Joh.12,49).
Jesus, Der Sohn Gottes tat und sprach nichts, rein gar nichts aus seiner eigenen Initiative. Sein Vater war initiativ und Jesus reagierte. Jesus glaubte, dass sein Vater vorlaufend war. Jede Heilung, jedes Wunder, jede Lehre wurde durch seinen Vater initiiert und von Jesus ausgeführt.
Sein ganzer Plan bestand aus Folgendem:
1. Sehen was der Vater tut und das tun.
2. Hören, was der Vater sagt und sagen, was er sagt.
Nicht mehr und nicht weniger.

Das „Programmmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer (der niemals nur eine Schneeflocke wie die andere gemacht hat) immer auf die gleiche Art vorgeht, wenn seine Kinder sich versammeln. Solch ein Modell erfordert unsere Planung. Wir entwickeln den Zeit- und Ablaufplan. Dann bitten wir Gott es zu segnen. Dieses Modell führt dazu, dass es gewöhnlich in unserer Gemeinde ordentlich zugeht, aber deswegen auch oft steril ist.
Das „Vorlaufmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer bereits am Werk ist, bevor sich seine Kinder in der Gemeinde versammeln. Dieses Modell setzt voraus, dass wir sehen/ hören, was der Vater tut/ sagt und dass wir dann fragen, wie wir darauf reagieren sollen. Wir liefern unsere Agenda an Gott aus und richten uns nach seiner Agenda. Das führt in Gemeinden manchmal dazu, dass es wie ein Durcheinander aussieht (entsprechend unserer Definition), aber eben deshalb ist es oft außerordentlich lebendig und fruchtbar.
Wenn wir zum neutestamentlichen Modell von Gemeinde zurückkehren, dann bedeutet das nicht, dass wir einfach Gemeinde in einem Privathaus leben. Es meint vielmehr, dass wir zur Realität Jesu zurückkehren, der beides ist, anwesend und vorlaufend. Er ist dann nicht länger der passive „Ehrengast“, für den wir uns anstrengen.
Nein, er ist der eigentliche „Zeremonienmeister“.
Es ist seine Show. Er macht den Zeitplan und bestimmt den Ablauf.
Und, das verändert alles.

übersetzt von Richard Schutty

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Donnerstag, 1. März 2007
Netzwerk - wie gut bist du vernetzt ?

Der Mensch ist zwar ein Idividuum, trotzdem braucht er gute und intakte Beziehungen zu anderen. Er braucht ein funktionierendes Netzwerk an Beziehungen, um eine hohe Lebensqualität zu erreichen. Es war Gottes Idee, dass der Mensch andere Menschen zum erfüllten Leben braucht. Keiner will allein auf einer Insel leben, wie Robinson Cruoso und nur von Tieren und Pflanzen umgeben sein.

Menschen stehen immer in Beziehungen zu anderen Menschen, fragt sich nur wie gut, wie hilfreich oder wie positiv diese sind. Ein funktionierendes Netzwerk von Beziehungen besteht aus intakten und fördernden Beziehungen zu anderen Menschen, die dauerhaft von Nutzen sind. Erfolgreiche Menschen haben auch immer ein gutes Netzwerk, in dem ihre eigenen Ressourcen durch andere potenziert werden.

Die große Bedeutung von Netzwerken aller Art wurde in den letzten Jahrzehnten ganz neu entdeckt und ist aus allen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken. Angefangen von den Netzwerken in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, die viele PC- anlagen und deren Bediener mit einander verbinden bis hin zu der weltweiten Vernetzung im Internet (= wörtlich internationales Netz), wo viele Millionen Einzelpersonen, Initiativen und Firmen punktuell oder dauerhaft zueinander in Verbindung stehen und die verschiedensten Daten und Informationen miteinander austauschen. Was da geschieht ist eine überdimensionale Potenzierung der Informations- Ressourcen auf dem ganzen Globus. Das Wachstum ist rasant und atemberaubend.

Nach einer Krise in 2001 entwickelte sich aus dem alten Internet das neue, sogenannte Web 2.0. Das einmalige an diesem neuen Netz ist seine erweiterte Kapazität. Es ist ein großer Durchbruch geschehen, bei dem die hierchischen Spitzen der Intenetmonopole zusammenbrechen und eine fortschreitende Dezentralisierung geschieht. Die Erfolgsgeschichten u.a. von Google, ebay, You tube und die Open Source Welle zeigen, wie die potenzierten Ressourcen jetzt für alle frei zur verfügung stehen. Das hat eine Revolution ausgelöst, eine Verlagerung vom Desktop hin zum Netz ist gechehen. Alles steht im Netz zur Verfügung und jeder kann sich als Anbieter präsentieren, Daten werden ausgetauscht, gesammelt, zur Verfügung gestellt.

Man könnte sagen, der Mensch ist dabei die weltweiten Informations- und Wissensressourcen für jeden nutzbar zu machen. Natürlich ist diese Entwicklung ein weiterer Übergang, der in der Zukunft große Gefahren mit sich bringt, wenn neue, andere, bisher nie dagewesene Informations- Monopole entstehen. Dass wir uns nicht falsch verstehen - wir sind noch nicht am Ende und ich sehe die Entwicklung nicht optimistisch.

Trotzdem hat uns dieses Geschehen als Gemeinde sehr viel zu sagen. Auch der Leib Jesu ist ein Netzwerk. Hausgemeinden sind kleine Netze, wenn die Verbindung der einzelnen Glieder intakt ist, ist das Netz intakt und die Ressourcen der Einzelnen potenzieren sich. Aber das, was sie haben, wird von den anderen Netzen benötigt und diese haben auch Ressourcen, die sie zur Verfügung stellen sollen.
Je mehr sich auf diese Weise das große christliche Netz erweitert, desto größer wird unsere Effektivität im Sinne Jesu und das Reich Gottes kann sich ausbreiten.
Schon Jesus kannte die Bedeutung von Netzwerken - er verglich das Reich Gottes mit einem Sauerteig, der von einem Hefepilz erzeugt wird. Dieser Pilz hat ein Sporenwachstum - unter dem Mikrosop kann man sehen, das diese Art der Ausbreitung ein in sich verbundenes Geflecht, nämlich ein Netzwerk ist.
Bist du in einem solchen Geflecht, in einem sich ausbreitenden Netzwerk, mit anderen verbunden?

Richard Schutty (oikosthemen)

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Dienstag, 23. Januar 2007
Wer leitet die Hausgemeinde?

Ich glaube, dass bei Entscheidungsfindungen, Orientierung und Vision weniger die richtige Methode das Problem ist, als mehr die Herzenshaltung der Hausgenossen. Wenn es den Leuten in der Hausgemeinde nicht um Politik geht, damit meine ich, bestimmte Personen und ihre Haltung zu stärken sondern wenn es ihnen vielmehr darum geht, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun und selbst zurückzutreten, dann ist es kein Problem in Einheit eine Entscheidung zu treffen und danach zu leben. In kleinen überschaubaren Hausgemeinden ist das wesentlich leichter zu handhaben. Es ist hier einfacher im Gespräch und im Gebet einen Konsens zu finden. In unserer Hausgemeinde ist das auch mehrfach in schwierigen Fragen gelungen. In großen Pastorengemeinden ist das eher problematisch. Ich bin deshalb froh, dass ich in einer HG bin, wo wir das so lernen und praktizieren können.
Ich sehe vier Prinzipien, bzw. Grundvoraussetzungen für Entscheidungsfindung und Orientierung in der Gemeinde. Es sind vier Aspekte, die in einer Gemeinde zur Wirkung kommen sollen, damit der Wille Gottes für die Einzelnen und für die ganze Gemeinde geschehen kann:
1. Der kooperative Leib Jesu.

2. Die Leitung und Führung durch den Heiligen Geist.

3. Die Autorität der Heiligen Schrift für die Gemeinde..

4. Die Ältesten, als Aufseher und Hirten der Gemeinde.

Ich will in nachfolgenden Beiträgen diese vier Aspekte betrachten:
1. Der kooperative Leib Jesu.
Die Bibel erwähnt insgesamt 9 Mal im Neuen Testament, dass die Gemeinde der Leib Jesu ist. Drei Mal wird dabei hervorgehoben, dass Jesus auch das Haupt dieses Leibes ist. Wir wissen, dass jeder lebendige Körper durch das Haupt (den Kopf, bzw. das Gehirn) gesteuert wird. Wenn das nicht mehr, oder nicht mehr richtig funktioniert, gibt es Probleme für den ganzen Organismus, schlimmstenfalls wird er sogar sterben.
Wir alle sollen als Christen intakte und miteinander verbundene Glieder am Leib Jesu sein, in unterschiedlicher Art und Weise funktionieren und uns gegenseitig ergänzen (s. 1.Kor.12). Wenn diese Körperfunktionen in Harmonie ablaufen sollen und ein gesundes Körperwachstum geschehen soll, dann muß die Steuerung des gesamten Leibes durch das Haupt gewährleistet sein. Alle Glieder sind dabei auf das Haupt, bzw. auf das Gehirn gerichtet und mit ihm verbunden, so dass Informationen und Botenstoffe in den ganzen Leib gelangen können. Ähnlich verhält es sich mit dem Herzen und dem Blutkreislauf, der alle Teile des Körpers mit Nahrung versorgt. Jesus muß auch unsere Mitte, unser Herz sein. Mehrmals spricht die Bibel sehr klar über die Leibstruktur der Gemeinde:
1. Unterschiedliche Gaben
In Römer 12.3-8 lehrt Paulus, dass wir Glieder eines Leibes sind und als solche unterschiedliche Gaben (griech. charismata) von Gott bekommen haben. Diese Gaben, die ich als natürliche Gaben, Schöpfungsgaben oder als Motivationsgaben bezeichne, wurden uns von Gott als Veranlagung gegeben, sie beinhalten die Befähigung zu bestimmten Aufgaben und Tätigkeiten in der Gemeinde. In Vers 4 wird hier eingangs das griechische Wort prasso (Aufgabe, Tätigkeit, Arbeit) benutzt, von dem das Wort Praxis abgeleitet ist. Gemeint sind damit die verschiedenen Praxisfelder der Gemeinde, Arbeitsbereiche, die zu unserer Veranlagung passen und die wir durch richtige Einschätzung (V.3) finden sollen. Es sind diejenigen Tätigkeitsfelder, die am besten zu unseren Fähigkeiten und zu unserer Person passen. Eine dieser Aufgaben in der Gemeinde umfasst auch die Leitung.
2. Glieder eines Leibes
In 1.Kor.12 steht, dass wir alle in einen Leib hineingetauft wurden und somit untereinander Glieder eines geistlichen Leibes sind. Der Heilige Geist teilt jedem einzelnen Glied seine Impulse, seine Gaben (griech. charismata pneumatikos) so mit, wie er es will, aber es soll zum Nutzen aller in der Gemeinde sein (V.7/11). Man spricht hier auch von Manifestationen des Heiligen Geistes (V 7). Beim Zusammentragen dieser Gaben wird der ganze Leib erbaut und erhält Weisung und Führung, nicht durch besondere natürliche Begabungen, und nicht durch die Leitungsstärke einzelner Personen, sondern durch die vom Heiligen Geist mitgeteilten Manifestationen, die durch die einzelnen Gläubigen fließen. Als zum Beispiel die Gemeindeleitung in Antiochien betete und fastete, sprach der Heilige Geist: „Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe“ (Apg.13,1). Durch eine oder mehrere Personen floss hier die Manifestation des „Wortes der Erkenntnis“, um die ganze Gruppe in die vorbereitete Richtung zu leiten.  Beim Zusammenwirken der geistlichen Gaben ist es wichtig, dass der Heilige Geist und nicht Menschen die Ordnung bestimmen dürfen, sonst gibt es Chaos. Es muß in der Gemeinde schrittweise eingeübt werden, dass auch starke Persönlichkeiten lernen, sich zurückzuhalten, damit die Gabe des Heiligen Geistes mitwirken und entscheiden kann.
3. Die Dienste der Gemeinde
In Eph. 4 lesen wir, dass Jesus seiner Gemeinde zusätzlich auch spezielle Dienste (diakonia) gegeben hat, damit der ganze Leib zum Dienst zugerüstet und auferbaut wird. Da gibt es also im Leib eine besondere Kategorie von Gaben, griech. doma (Gegebene), die sich von den anderen Gaben unterscheiden. In Vers 8 heißt es, dass Jesus seiner Gemeinde spezielle Gaben gegeben hat, in dem er Menschen für sie eingesetzt oder bestellt hat. Diese sind dazu da, alle Glieder der Gemeinde zu trainieren (V.11), damit diese wiederum in ihren Gaben effektiv wirken können. Hier handelt es sich also nicht um bestimmte Tätigkeiten und Arbeiten, die einzelne gut können und es geht auch nicht um die Manifestationen des Heiligen Geistes, die zum Nutzen aller gegeben wurden, sondern es geht hier um bestimmte Personen, die Gott erwählt hat, um der gesamten Gemeinde mit ihrem Leben zu dienen. Ihre Berufung ist es, ganz für den Leib Jesu da zu sein, und als ein spezieller Dienst zu funktionieren. In ihrer Vorbildwirkung und Tätigkeit für alle geben sie Orientierung und Weisung für das Verhalten und auch für die Richtung, in die sich die Gemeinde bewegen soll.
4. Eine göttliche Ordnung
Eph. 4,15-16 und Kol. 2,19 zeigt uns nun, dass der ganze Leib vom Haupt aus, mit seinen Gliedern von den Gelenken und Bändern zusammengehalten wird und wird und jedes einzelne Teil am Leib dadurch unterstützt wird und die entsprechende Hilfe zum Wachstum Gottes erhält. Die Gelenke und Bänder haben also innerhalb des Leibes eine besondere Funktion, was das Wachstum des ganzen Leibes betrifft. Sie dienen allen und befähigen alle Glieder, damit sie ihren Dienst richtig ausführen können. Das ist genau das, was wir vorher in Epheser 4.11f über die fünf Dienste gesagt haben, die Gott gegeben hat, um den ganzen Leib zuzurüsten und aufzuerbauen.
Es gibt also innerhalb der Aufgaben, Gaben und Dienste einer Gemeinde eine Ordnung, die das kooperative Leben des gesamten Leibes erst ermöglicht. Auch für jede Art von Entscheidungsfindung und Handlungsanweisung ist das von größter Wichtigkeit. Diese Ordnung ist keine Rangordnung und auch keine Bewertung sondern eine Beschreibung der Funktionsweise des Leibes. Sie zeigt auf, wie die unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen miteinander koordiniert sind damit sie effektiv kooperieren können. Wenn es in 1.Kor.12.28 heißt, „Gott hat gesetzt in die Gemeinde erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer …“, dann meint Paulus damit nicht, dass einzelne Personen als Entscheidungsträger bestimmte Positionen innehaben sollen. Nein, er meint damit eine Abfolge, bzw. eine Reihenfolge der Dienste und Gaben für den Aufbau der Gemeinde. Zuerst legen die Apostel und die Propheten das Fundament der Gemeinde, sie legen den „Christus“ in die Herzen der Bekehrten (siehe Eph.2, 20). Danach folgt der Lehrer mit seiner wichtigen Arbeit, die jungen Christen entsprechend zu unterweisen. Das sehen wir deutlich in 1.Kor. 3.6-8, wo Paulus erklärt, dass er, als Apostel die neuen „Christenpflanzen gesetzt hat“ und danach der Lehrer Apollos kam, um diese kräftig mit seiner Lehre zu begießen.
Wichtig ist es, hier auch anzumerken, dass diese Reihenfolge in 1.Kor.12.28 den gesamten, überörtlichen Bereich der Gemeinde betrifft, also die Tätigkeit der Gemeindegründung und des Gemeindeaufbaus. Für die lokale Gemeinde ist eine andere Ordnung vorgesehen, die direkt danach wirksam werden soll, dazu werden wir noch später kommen werden.
Die Aufgaben und Tätigkeiten der Dienste unterscheiden sich also in Art, Funktion und Wirkungsweise grundlegend von den einzelnen Geistesgaben und von den natürlichen Gaben. Das ist wichtig für den gemeinsamen Weg bei Entscheidungssuche und Führung in der Gemeinde. Durch das Befolgen der Ordnungen, die Gott in den Leib gegeben hat, erfüllen wir schon die erste Bedingung zur Gesundheit und zum Wachstum des gesamten Leibes.
Das gesamte Bild des kooperativen Leibes sieht also wie folgt aus:
- Vom Haupt gehen die Impulse zur Leitung, Entscheidungsfindung, Koordination und Bewegung aus. Dort ist die oberste Schaltzentrale, wo alle Aktionen des Leibes seinen Anfang nehmen.
- Danach werden die Gelenke und Muskelbänder der Dienste aktiviert,
- damit dann die einzelnen Glieder zielgerichtet agieren können. Die Gelenke und Bänder koordinieren und stärken also den Leib, damit die Glieder ihre Funktionen und Tätigkeiten ausführen können. Beispiel: Der Kopf dreht sich durch ein besonderes Gelenk und durch die Unterstützung einiger Muskel nach rechts, damit das Auge nach einem bestimmten Gegenstand suchen kann. Oder: Das Schultergelenk hebt den Arm durch die Kraft der Muskel und das Ellbogengelenk streckt sich, damit die Hand nach einem erhöhten Gegenstand greifen kann. Würden die Gelenke und die Muskeln nicht die entsprechenden Bewegungen ausführen, könnten die Hand und die Finger den Gegenstand nicht greifen. Wir sehen, wie wichtig die Gelenke und Bänder sind, damit die einzelnen Glieder ihre Aktionen erfolgreich ausführen können. Aber immer nimmt die Bewegungsabfolge ihren Anfang bei einem Impuls, der aus dem Gehirn kommt. Der Impulsgeber muss in jedem Fall der Heilige Geist selbst sein, der die Gemeinde dann durch die Gelenke, Bänder und Glieder leiten wird.
2. Die Leitung und Führung durch den Heiligen Geist
Damit sind wir schon bei dem nächsten Prinzip zur Leitung der Gemeinde, die Wirksamkeit des Heiligen Geistes im kooperativen Leib. Natürlich sind die beiden Dinge untrennbar miteinander verbunden. Trotzdem wollen wir sie hier gesondert betrachten, um die besondere Bedeutung des Heiligen Geistes und seine Wirkungsweise herauszuarbeiten. Es sind die Impulse, die von der Schaltzentrale ausgehen
1. Der Heilige Geist will alle Glieder beteiligen und inspirieren.
„Der Heilige Geist teilt jedem aus, wie er will“, heißt es in 1.Kor. 1 Er ist also souverän in dem Setzen der Impulse zur Leitung und zum Wachstum des gesamten Leibes und lässt sich das von keinem Menschen vorschreiben. Gott will, dass jeder Heilige aktiv am Leben des Leibes mit seinem Anteil beteiligt ist und kooperativ im Leib mitwirken kann. Es soll deshalb in der Gemeinde im eigentlichen Sinne nur aktive Mitarbeiter geben, die vom Heiligen Geist Steuerung und Anleitung bekommen. Die Impulse gehen vom Haupt in die Gelenke, bis in die Glieder. Bedenken wir, „der Heilige Geist teilt aus, wie er will“. Jede Art von Passivität hat den Geruch des Todes an sich und bedarf besonderer Aufmerksamkeit.
2. Der Heilige Geist übernimmt die Koordination des Gemeindelebens.
Wenn wir ihm den nötigen Raum dazu geben, wird er die verschiedenen Impulse, die einzelnen Aktionen und die unterschiedlichen Tätigkeiten des Gemeindelebens zusammenführen und auf eine göttliche Richtung lenken, die den ganzen Leib auferbaut. In einer Besprechung von 11 Leitern, die wir kürzlich hatten, konnte eine wichtige Frage, in der eine notwendige Entscheidung getroffen werden musste, auch nach längerem Reden nicht geklärt werden. Bis ein junger Mann, offensichtlich inspiriert durch den Heiligen Geist, einen einfachen aber weisen Vorschlag machte. Augenblicklich lenkten alle Beteiligten ein und übernahmen ohne Diskussion diesen Vorschlag. Wir waren alle verblüfft über diese plötzliche Wendung.
3. Er leitet die Gemeinde in alle Wahrheit.
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen“ (Joh.16,13.14).
Mit diesen Worten meinte Jesus alle Gläubigen, nicht etwa nur einzelne Pastoren oder Leiter. Jeder Christ ist ein Priester und hat die Fähigkeit von Gott bekommen, Leitungen und Anweisungen des Heiligen Geistes zu hören. So steht z.B. auch in 1.Joh.2, 20.27: „Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wißt alles…. Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge; und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm.“
Gott befähigt jeden einzelnen Christen, von ihm zu hören. Es darf deshalb in der Gemeinde keinen blinden Gehorsam geben, sondern nur einen solchen, der aus Überzeugung kommt, dass das Gesagte und Geforderte Gottes Reden selbst ist. Das Schriftzeugnis und die eigene Erkenntnis, gelten als Bestätigung und Prüfung. Jeder Christ soll prüfen und unterscheiden. Als Gotteskind ist das der Stand der Selbständigkeit, den er erreichen soll. Dann erhält Leitung und Führung eine neue Dimension, nämlich die der Zusammenarbeit Vieler mit unterschiedlichen Gaben und Berufungen, um den Willen Gottes zu erkennen und zu tun.
4. Er bringt uns in den gemeinsamen Gottesdienst.
Auch was den Ablauf unserer Treffen und Versammlungen betrifft möchte der Heilige Geist durch alle wirken und ein gemeinsames Ganzes schaffen. So heißt es in 1.Kor. 14,26: „Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Bei einem unserer Gemeindetreffen erging die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, ein leicht behindertes Gemeindemitglied, und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Das war genau das Wort, das Gott für dieses Treffen vorbereitet hatte.
Die Geistesgaben, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will sind vielfältig und dienen zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (so. 1.Kor.12,7). Die Gaben sind zum gemeinsamen Nutzen gegeben. Die Gemeinde ist also nicht dazu da, dass einige wenige, begabte und ausgebildete Kleriker das Gemeindeleben gestalten, und die anderen Mitglieder sozusagen als „Zuschauer“ dabei sind. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Akteure eingesetzt. Die Zuschauer können allenfalls die Ungläubigen und die Unsichtbare Welt sein. In diesem Bibelabschnitt ist keine Rede davon, dass ein Leiter den Ablauf der Treffen durch seine Gaben oder Lehren bestimmen sollte. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“ Und einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder sind hier viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt.
3. Die Autorität der Heiligen Schrift
Grundlage und Maßstab für alles Handeln in der Gemeinde ist der Wille Gottes, wie er uns in der Bibel mitgeteilt wird. Wir glauben an die göttliche Inspiration der Schrift und wir glauben daran, dass Gott in den vergangenen Jahrhunderten über sein Wort gewacht hat und wir es so wörtlich für unser Gemeindeleben übernehmen können (2.Tim.3,16). Wir brauchen keine zusätzlichen Offenbarungsinhalte zu den bereits gegebenen. Deshalb sind auch alle neuen Prophetien immer an dem prophetischen Zeugnis der Schrift zu messen und es darf dem nichts hinzutun oder hinweggenommen werden (Offb.22.18-19). Genauso, wie das Funktionieren des kooperativen Leibes Jesu untrennbar mit dem Wirken des Heiligen Geistes verbunden ist, so ist auch das Wort Gottes nur im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist eine sinnvolle Hilfe für die Gemeinde. Sie gehören untrennbar zusammen.
1. Die Bibel ist das einzige und das richtige Handbuch für die Gemeinde.
Der Heilige Geist schließt uns das Wort zur Anwendung für das Gemeindeleben auf und gibt uns zu bestimmten Fragen und Problemen die entsprechenden Anweisungen, um uns zu helfen und uns zu leiten. Entscheidungen für alle Lebenslagen und für jede Situation in der Gemeinde können gut nach dem, was wir in der Bibel als Vorbild und als Lehre finden, getroffen werden. Die Bibel ist das einzige und das richtige Handbuch für die Gemeinde mit umfassenden Gebrauchsanweisungen und Regelungen für jede Eventualität. Sowohl das Alte, als auch das Neue Testament unterweist uns in einem heiligen und Gott wohlgefälligen Leben (2.Tim.3, 15-17)
2. Die Bibel ist der Rahmen innerhalb dessen sich das Gemeindeleben bewegt.
Alles Handeln und Reden der Gemeindeglieder muß mit den Aussagen des Wortes Gottes geprüft werden. Ob es um die Weitergabe von prophetischen Worten, um allgemeine Gemeindeaktivitäten oder um die Ausübung von Leiterschaft geht, es muß alles geprüft werden an den Aussagen der Schrift. Die Bibel ist der Rahmen in dem sich das ganze Gemeindeleben abspielt, es sind die Leitplanken, die den Weg abgrenzen, den wir als Gemeinde gemeinsam gehen. Alles was sich außerhalb der Schrift bewegt ist für die Gemeinde nicht relevant. Durch das Wort Gottes bekommen wir die nötige Korrektur und Leitung für unser persönliches und für unser gemeinsames Leben als Gemeinde. Da die Bibel allen Menschen zugänglich ist und manchen in ihrer eigenen Sprache noch zugänglich gemacht werden wird, schafft sie die Voraussetzung für das allgemeine Priestertum aller Christen. Jeder kann fähig werden, die Instruktionen der Bibel zu verstehen. Die Bibel ist das am meisten übersetzte und am weitesten verbreitete Buch der Welt. Sie ist keine Geheimbotschaft für einige Wenige und wird nicht von einer elitären oder klerikalen Priesterschaft verwaltet und kontrolliert, sondern ist der Allgemeinheit zugänglich und soll von allen auch für das Gemeindeleben genutzt werden.
3. In der Bibel ist die Energie für die Leitung der Gemeinde.
Die Bibel ist nicht vergleichbar mit allen anderen Büchern. In ihr stehen nicht nur Buchstaben, Theorien oder Geschichten, vielmehr begegnet uns in ihr die Person Jesu Christi, der seine Gemeinde recht führt und vorwärts bringt. Im Wort Gottes verborgen liegt die stärkste Energie des Universums, eine schöpferische Kraft, mit der Gott diese Welt geschaffen hat und auch die Gemeinde am Leben erhält und sie sicher durch alle Angriffe dieser Welt führen will.
4. Das Wort Gottes bringt die Gemeinde zur geistlichen Einheit.
Das Wort Gottes gibt uns Kraft, Energie und Stärke für das Leben als Christ. Es rüstet uns mit allem aus, was für die Nachfolge in dieser Welt notwendig ist. Jesus selbst sagte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“. So ist uns das Wort Gottes Nahrung für den inneren geistlichen Menschen, damit wir gemeinsam mit allen anderen Gliedern der Gemeinde das Wachstum Christi wachsen können. Durch das Wort Gottes erhalten wir als Gemeinde eine gemeinsame Ausrichtung. Ohne das Wort gibt es keine Zurüstung und Auferbauung (Eph.4,11-16) und jede Zurüstung und Auferbauung muß auf der Grundlage des Wortes geschehen.
4. Die Ältesten als Aufseher und Hirten der Gemeinde
In den Briefen des NT lesen wir, dass in den neu entstandenen christlichen Gemeinden immer auch einzelne Personen als Verantwortungsträger in Erscheinung traten. Zunächst geschah das informell und den jeweiligen Bedürfnissen und Erfordernissen entsprechend. Die Gemeindetreffen in den Häusern lehnten sich natürlicher-weise an die übliche Hausstruktur der orientalischen Familie (oikos) an. Der Vater des Hauses war in dieser Tradition die natürliche Autorität der Familie und wurde von allen akzeptiert und respektiert. Die ersten Gemeinden übernahmen die Familienstrukturen in dessen Hause sie sich trafen. Aus einigen Briefen des Paulus ist das deutlich zu erkennen (z.B. Eph.2, 19).
Die 12 Apostel besaßen wegen ihrer besonderen Beziehung zu dem Herrn Jesus eine ursprüngliche Autorität, welche über die Jerusalemer Gemeinde hinaus anerkannt wurde. Als die Zahl der Christen in der Stadt immer mehr zunahm und unübersichtlicher wurde, entschloss man sich, auch Diakone als zusätzliche Verantwortungsträger einzusetzen. Jahre später hören wir von Ältesten, die in Jerusalem und in Antiochien eine besondere Verantwortung für die Arbeit trugen. Zusammen mit den Aposteln beaufsichtigten sie die Geschicke der Gemeinden.
Feststehende Ämter und Positionen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Terminus des Ältesten wurde aus dem Judentum übernommen, im Tempel und besonders in der Synagoge waren sie, zusammen mit den Priestern und Schriftgelehrten besondere Verantwortungs- und Würdenträger.
Der „neue Älteste“ der Gemeinde Jesu ist jedoch nicht mit dem jüdischen Ältesten zu vergleichen. Verantwortung, Leitung und Autorität gewinnt unter dem Einfluss des Evangeliums eine grundsätzlich neue Bedeutung. Im Neuen Testament finden wir auch verschiedene Begriffe für Personen, die innerhalb der Gemeinde Verantwortung ausübten. Teilweise sind sie untereinander austauschbar oder betonen besondere Aspekte und Aufgaben von Verantwortung und Autorität:
1. Ältester: presbyteros = Älterer, Alter, von Ansehen und Ehre, auch Botschafter, oder Sippenoberhaupt, Wurzel für das Wort Presbyter.
Die erste Erwähnung der christlichen Ältesten ist in Apg.11.30 – dann in Apg.15.2.4.22; 16.4; 20.17.28-30; 21.18; 1.Tim.5.17; Jak.5.14; 1.Petr.5.1; 2.Jo.1; 3.Jo.1 (Mitältester in 1.Petr. 5.1.)
Wichtig: Ältester wird in der Bibel immer in der Mehrzahl genannt. Offensichtlich gibt es keinen Ältesten der allein im Amt ist. Es geht immer um die Ältestenschaft bzw. den Ältestenrat der Stadt oder der Gemeinde.
2. Aufseher: episkopos = Beobachter, jemand der die Aufsicht hat, jemand der acht gibt. Auch Christus wird episkopos genannt (1.Petr.2.25)
Im Glauben bewährte Personen der Gemeinde wurden anbetracht ihrer beobachtenden Sorge für die Gemeinde so genannt (Apg.20.28; 1.Petr.5.2-3; Phil.1.1; 1.Tim.3.1.2.). Sie waren besondere Verantwor- tungsträger, beauftragt mit der geistlichen ”Aufsicht” der Gemeinde. Daraus entstand der Begriff „Bischof“, der später zum Titel für denjenigen wurde, der unter den Ältesten die Führung übernahm und später die alleinige Gemeindeleitung beanspruchte.
Um 100 n.Chr. Entstehung des „Monarchischen Episkopats“, der Vorläufer des christlichen Priesters und später des Pastors. (siehe mein Buch unten links: "Die erste Gemeinde - die frühe Kirche")
3. Hirte: poimen = Schafhirte, Schäfer, allein 7 Bibelstellen nehmen Bezug auf Jesus als dem guten Hirten, weitere 5 Stellen sind in anderem Zusammenhang. Das Verb poimaino = weiden hüten, kommt häufiger im NT vor. Es umfasst die ganze Aufgabe und Pflicht eines Schafhirten; Führen, Bewachen, Beschützen, Tragen der schwachen Lämmer, Fürsorge, Leiten zum Futter. Es ist immer auf den geistlichen Bereich ausgerichtet und meint die Tätigkeit der Ältesten u. Aufseher (Mt.2.6; Joh.21.16; Apg.20.28; 1.Petr.5.2; Jud12; Offb.7.17).
Die große Herde wird poimne genannt (Mt.26,31; Luk.2,8; Joh.10,16; 1.Kor.9.7) und kommt nicht im Zusammenhang mit den Ältesten und Hirten vor.
Die kleine Herde (Herdlein) wird poimnion genannt und zwar da, wo es um den Dienst der Apostel und der Ältesten geht (Luk.12, 32; Apg.20, 28.29 1.Petr.5,2.3). Das weist darauf hin, dass sich die Ältesten als Hirten die Aufsicht über mehrere kleine Gruppen geteilt haben.
Daneben spricht die Bibel im übertragenen Sinne noch vom:

Vorsteher: proistotes = Vorsteher, Oberster, Leiter, Regierer – enthalten in: proistemi = vorstehen, betreiben, sich befleißigen, arbeiten für, mühen, die Leitung inne haben (siehe auch die Bezeichnung für die Motivationsgabe Administrieren in Römer 12,8.) Des weiteren meint es auch dem eigenen Haus vorstehen (1.Tim.3,4.8.12) - in der Gemeinde arbeiten und vorstehen (1.Tim.5,17; 1.Thes.5,12)
Führer: hegeomai = Anführer, Wortführer, Sprecher, Regent, Gemeindeleiter (Mt.2,6; Lk.22, 26; Apg.7,10.22; Hebr.13,7.17.24; ) wird verwendet in 1.Tim. 5,13; 2.Petr.1,13 u.a... = Sorge tragen, denken, meinen halten für, achten auf, für recht halten ...
Biblische Führer sind weitsichtige Personen, die der Gemeinde vorausgehen, treue Menschen, die die Bedürfnisse der Gemeinde richtig einschätzen und sie umsichtig und selbstlos führen (Hebr.13, 7.17.24)
Verwalter: oikonomos = Haushalter, Hausherr, Schatzmeister, Kämmerer (Lk.12,42; 16,1.3.8; 1.Kor.4,1.2; Gal.4,2; Tit.1,7) - es bezeichnet auch die Apostel und Diener des Evangeliums, weil sie durch die Verkündigung das Heils in Christus das Geheimnis der Gnade Gottes (auch die Gnadengaben) verwalten und an die Menschen austeilen oder auch den einzelnen Glaubenden. Siehe auch oikos / oikonomia = Familie, Haus, Haushalt, Hausverwaltung
Vorbilder: typos = Bild, Muster, Prägung, Modell, Form, Typ (Apg.7,44;Hebr.8,5; Phil.3,17; 1.Thes.1.7; 2.Thes.3,9; 1.Tim.4,12; Tit.2,7; 1.Petr.5,3) Älteste müssen so leben, dass sie als Vorbilder in der Gemeinde gelten, damit sie ein Beispiel sind, dem die Gemeindeglieder nach- ahmen können – ein Beispiel für die Jüngerschaft
1. In Apg.20.17.28 spricht er die Ältesten von Ephesus an und ermahnt sie:
„Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief sich die Ältesten (presbyteros) der Gemeinde herüber...“. (konkordantes NT)
„...gebet acht auf euch selbst und auf das gesamte Herdlein ( poimnion), unter das euch der Geist, der heilige, zu Aufsehern (episkopos) gesetzt hat, zu Hirten (poimaino) die herausgerufene Gemeinde Gottes ...“. (konkordantes NT)
Paulus benutzt hier Worte wie Älteste, Aufseher und Hirten und meint damit die selben Personen.
2. In 1.Petrus 5,2 sagt der Apostel wörtlich (Urtext): „Den Ältesten unter euch nun spreche ich zu... hirtet das Herdlein Gottes unter euch, es beaufsichtigend (episkope), nicht genötigt, sondern freiwillig, Gott gemäß, ... (konkordantes NT)
In Vers 3 b sagt er dann: „...sondern indem ihr Vorbilder werdet des Herdleins“.
Petrus benutzt hier die Worte Älteste, Hirte, Aufseher, Vorbilder für die selben Personen.
3. In Titus 1.5.7 beauftragt Paulus den Titus, Älteste in Kreta einzusetzen:
„Deswegen ließ ich dich in Kreta zurück, damit du, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste einsetzen solltest, wie ich dir geboten hatte, ....
Denn der Aufseher muss untadelig sein, als Gottes Verwalter (oikonomos)...“.
Hier bezeichnet Paulus die gleichen Personen als Älteste, Aufseher und Verwalter.
4. In Hebr.13,7: „Gedenkt eurer Führer, .... Schaut den Ausgang ihres Wandels an und ahmt nach (mimeomai, mimetes) ihren Glauben! Vers 17:
„Vertrauet euren Führern und seid ihnen folgsam denn sie wachen für eure Seelen“.
die Führer sind Vorbilder und Aufseher über unsere Seelen
5. Weiter in 1.Tim.5,17 heißt es: „Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre gewürdigt werden ...“.
Alteste sind gleichzeitig Vorsteher
6. 1.Petrus 2.18- 25 spricht von Jesus selbst, der für alle Leiter ein Beispiel ist:
„ ... Denn ihr gingt in die Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen“.
und in1.Petrus 5,4 wird Jesus als Oberhirte bezeichnet.
Jesus gilt als das erste Vorbild, als oberster Hirte und höchster Aufseher.
Richard Schutty

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Mittwoch, 10. Januar 2007
Geschichte einer Hausgemeindegründung (2)

Anfang 2000 starteten mein Mann, meine Schwägerin und ich, eine Hausgemeinde und ein Hauskirchen-Netzwerk.
Dem war folgendes vorausgegangen:
Jahre- bzw. jahrzehntelang hatten mein Mann und ich einen an Kirche oder Gemeinde nicht angebundenen Hauskreis. Die Menschen, die zu uns kamen, hatten ganz unterschiedliche Gemeindehintergründe, zum Teil auch gar keine. Das Positive daran war, dass wir dadurch eine offene und weite Sicht über die kirchliche und gemeindliche Landschaft hatten. Schwierig für mich war, dass viele, die sich in unserem Kreis bekehrt hatten, nach einiger Zeit eine „richtige“ Gemeinde meinten suchen zu müssen und uns dann wieder verließen. Man könnte sagen, dass wir ein Durchlauferhitzer waren. Anfang 1997 wollte und konnte ich nicht mehr so arbeiten und bestürmte deswegen unseren Herrn, mir eine Lösung zu geben, wie auch wir eine richtige Gemeinde aufbauen könnte. Der Herr führte es so, dass der ganze Kreis bereit war, dies im Gebet zu prüfen. Wir bekamen in den darauf folgenden Jahren viele prophetische Hinweise, Eindrücke, Begegnungen usw, die uns letztendlich zum Thema Hauskirche führten.
1999 war für uns ein schweres Prüfungsjahr, da sich der Hauskreis überraschend auflöste, wo wir doch davon ausgingen, dass aus diesem Kreis etwas Neues entstehen sollte. Doch diese Zeit war sehr wichtig für uns, denn Gott zeigte uns, dass wir uns verausgabt hatten und selber dringend neuen geistlichen Input brauchten. Durch viele Tiefen, aber auch besonders starke Begegnungen mit unserem Herrn in dieser Zeit des Suchens, und durch neue Auferbauung in einer charismatischen Gemeinde, bestätigte der Herr wieder die Vision von einem neuen Werk. Wir kamen mit Leuten zusammen, die ähnliches für Bochum auf dem Herzen hatten, und hatten viele Gespräche, Begegnungen und Gebete.

Anfang 2000 war es dann endlich so weit, wir fingen im Glauben mit 3 Personen und Gästen unsere neue Hausgemeinde an. Seitdem wuchs sie langsam, aber beständig. Gleichzeitig gab es die ersten Vorbereitungstreffen mit einem Team von Leuten, die bereit waren, ein Hauskirchen-Netzwerk mit uns zu gründen.
Am 12. Mai 2000 fand dann der erste Hauskirchen-Abend statt. Mehr als 25 interessierte Leute nahmen teil. Lobpreis, Predigt, Informationen und gemeinsames Essen waren Inhalte dieses Abends, der dann jeden 1. Freitag im Monat stattfand.

E. aus dem Ruhrgebiet

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Sonntag, 12. November 2006
Geschichte einer Hausgemeindegründung

Vor ein paar Jahren bekamen mein Mann und ich propehtische Eindrücke von anderen, dass man uns in Gemeindegründung sehe. Wir konnten zunächst beide nichts damit anfangen, doch nach einer Zeit spürten wir, dass Gott immer intensiver mit uns deswegen redete, auch kamen immer wieder Bestätigungen, proph. Eindrücke usw…
Langsam begannen wir darüber nachzudenken und fingen an, darüber zu beten… über ein Jahr lang. Dann fing Gott bei bei uns an, unsere Unzufriedenheit, was unsere Gemeinde betraf, zu heilen. Wir spürten so unendlichen Frieden und Liebe für all die Geschwister in unserer Gemeinde… wir beteten weiter, um auf „grünes Licht“ von Gott zu warten, ob wir aus der Gemeinde raus gehen, Hauskirche anfangen sollten usw…
Wie schon gesagt, über ein Jahr lang ging das so. Gott öffnete ganz plötzlich Türen, verschloß andere, wieder kamen unabhängig voneinander Bestätigungen, Prophetien…
Dann endlich, bekamen wir grünes Licht von oben… wir baten unseren Pastor um ein Gespräch, was sehr gut verlief… wir wollten gesegnet und verabschiedet werden, d.h., mit Frieden, Liebe und Zuversicht und Freude aus der Gemeinde rausgehen.
Am 11.07.04 wurden wir verabschiedet und gesegnet… wir gingen mit einem lachenden und einem weinenden Auge - einem lachenden Auge, weil wir uns riesig freuten, was Gott mit uns und durch uns vorhat, mit einem weinenden Auge, weil wir die Geschwister dort sehr lieb haben, fast 10 Jahre war unsere Baptistengemeinde unser Heimathafen! Da hat man Freunde gewonnen, zusammen gelacht und geweint… und man ist gewachsen.
Jemand sagte mir mal, oft ist es eine Art Wegbegleitung…
Gott baut überall Hauskirchen….die Vernetzung von Hauskirchen/ Hausgemeinden wird immer größer!
Hauskirchen werden von Ältesten geleitet, bestehen als Netzwerk und nicht als unabhängige Gruppe, werden von Gabenträgern des fünffältigen Dienstes ausgebildet, sind überdenominationell und leben transparente christliche Antworten auf die Fragen, die unsere Gesellschaft stellt. Und: sie sind außerordentlich multiplizierbar.
Inzwischen hat sich unsere HK schon geteilt, bzw. multipliziert.
Es ist auch viel einfacher, Menschen zu sich nach Hause einzuladen, es ist die einmalige private Atmosphäre, die die Menschen anspricht. Wir haben nicht immer ein Thema, manchmal auch nur Lobpreis und Gebet, manchmal gibt es nur Gespräche, die oft seelsorgerlich sind usw... wir sind flexibel was Termine usw. angeht und was für Einzelne gut ist. Jeder kann sich einbringen nach seinen Gaben, in dem was wichtig und fördernd für das geistliche Wachstum ist!
Mein Mann, ich und die "Mitglieder" eingeschlossen - fühlen uns in dieser familären Umgebung total wohl.

K. aus Ostbayern

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Donnerstag, 19. Oktober 2006
Pastoren und Klempner

Von Neil Cole

Als ich mein erstes Haus gekauft hatte, wurden Rohren in meinem Leben wichtiger. Ein zerbrochenes Rohr ist eine schlechte Nachricht. Genau das passierte mir, doch der Grund warum mir Rohre so wichtig sind ist, weil mir das Wasser wichtig ist. Tatsächlich denken wir nicht viel über Rohre nach, es sei denn, sie gehen kaputt. Aber mit dem Wasser beschäftigen wir uns an jedem Tag.
Mir wurde dabei klar, dass es Rohre sind, denen von Mitarbeitern in Kirchengemeinden am meisten Aufmerksamkeit gegeben wird. Die meisten der Programme, Prinzipien und Praktiken des Gemeindelebens und der Mission sind wirklich einfach nur Rohre – Kanäle für fließendes Wasser. Ob es kleine Gruppen, Sonntagsschulen, Gottesdienste für Sucher oder traditionelle Gottesdienste sind – sie sind einfach nur verschiedene Rohre.
Dienstrohre sind von großer Bedeutung, denn ohne sie würden wir keinen Weg haben das lebensspendende Wasser an eine durstige Welt weiterzugeben. Einige Rohre sind besser als andere. Einige sind dicker, einige sind mehr resistent gegen Korrosion, andere haben ein größeres Fassungsvermögen, aber alle Rohre haben die gleiche grundlegende Funktion – sie sollen Wasser leiten. All unsere Dienste haben vom Grunde her nur eine Funktion – das Wort Gottes in das Leben der Menschen zu übertragen. Wir können unterschiedlicher Meinung sein, welche Rohre besser sind, aber wir müssen übereinstimmen, wenn es um den Zweck der Rohre geht.
Ein schlechtes Rohr kann großen Schaden anrichten. Wenn ein bestimmtes Rohr undicht ist, dann muss es repariert oder ausgewechselt werden. Ein verrostetes Rohr kann sogar den Inhalt verseuchen, gleich wie eine Dienstmethode, die die Gegenwart und Autorität Gottes ersetzen soll. Das Wasser kann durch defekte Rohre schmutzig werden und Krankheiten verursachen.
Ich habe ein Problem damit, wenn Rohre zum Selbstzweck werden. Unsere Methoden werden oft als notwendige Dinge angesehen, um der Gemeinde Erfolg zu bringen. Rohre sind nie zum Selbstzweck da. Das Wasser ist das Wichtigste und die Rohre helfen uns es zu bekommen. Was wäre, wenn die Rohre keinen Wasseranschluss hätten?
Oft entwickeln wir ein Dienstsystem und denken, dass es die entscheidende Sache ist, um die Gemeinde zum Wachstum zu bringen, aber Rohre stillen nicht den Durst, Wasser tut es. In gleicher Weise können große Strategien und Pläne nicht an sich die Lösung für unseren Dienst sein, sondern nur ein Kanal für die Lösung. Jemand sagte, „Die wichtigste Sache ist, dafür zu sorgen, dass die wichtigste Sache die wichtigste Sache bleibt.“ Die Menschen brauchen Rohre, weil sie Wasser brauchen. Ohne Wasser können wir nicht länger als ein paar Tage leben, aber es gibt Menschen, die ein Leben lang ohne Rohre gelebt haben.
Zum Beispiel ist das Modell der Zellgemeinde nicht die Lösung für die westlichen Kirchen. Noch ist das Sucher- Modell, die Zielgruppengemeinde oder die traditionelle Kirche das Modell, das die Lösung bringt. Ich würde sogar sagen, dass nicht einmal die Organische Gemeinde das Geheimnis ist, um Menschen zu erreichen. Sie mag vielleicht das beste Rohrsystem, das langlebigste, mit dem größten Fassungsvermögen und das sauberste sein, aber es ist nicht die Lösung.
Jesus sagte… “Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Joh.7.37-38)

übersetzt aus dem Englischen

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